Global gesehen stellt der Klimawandel die größte Bedrohung für die menschliche Gesundheit dar. Die Bewältigung der Folgen des Klimawandels aus medizinischer Sicht ist eine ärztliche Aufgabe. Die Begrenzung des Klimawandels ist eine gesellschaftliche Aufgabe, deren übergeordnetes Ziel und die dafür notwendigen Schritte inzwischen gesetzlich festgelegt sind.

Neben den allgemeinen Verpflichtungen, die sich aus diesen Gesetzen ergeben, haben wir Ärztinnen und Ärzte aus unserer Berufsordnung den Auftrag, „...Leben zu erhalten, Gesundheit zu schützen und wiederherzustellen, Leiden zu lindern, Sterbenden Beistand zu leisten und im Hinblick auf die Bedeutung für die Gesundheit des Menschen an der Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen mitzuwirken.“ (Berufsordnung der Landesärztekammer Brandenburg vom 25. Juni 2003, §1 Abs. (2))

In ihrer Resolution vom 18. September 2021 „Klimaschutz ist Gesundheitsschutz“ hat sich die Kammerversammlung als Organ der brandenburgischen Ärztinnen und Ärzte zu ihrer Verantwortung für mehr Klimaschutz bekannt und die herausragende Bedeutung des Klima- und Umweltschutzes für den Gesundheitsschutz betont. Die Arbeitsabläufe in den Gesundheitseinrichtungen und die Art der medizinischen Prophylaxe, Diagnostik, Beratung und Behandlung werden davon nicht unberührt bleiben. In der Kammerarbeit selbst wurden bereits erste konkrete Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen und zur Ressourcenschonung umgesetzt.

Mit diesem Angebot auf der Internetseite der Landesärztekammer wollen wir Informationen zu Klima, Umweltschutz und Gesundheitsschutz in unmittelbarem Zusammenhang und gebündelt anbieten, die Grundlage für Diskussion, Beratung und Informationsaustausch schaffen und vor allem für mehr Klimaschutz und nachhaltigen Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen in allen Bereichen des Gesundheitswesens werben. Ich lade Sie ein, mit uns in Kontakt zu treten, sich hier beraten zu lassen, aber auch ggf. eigene Initiativen zum Klimaschutz vorzustellen.

Dr. med. Albrecht Grunske M.A.E. Beauftragter für Klima und Gesundheit der LÄKB | Foto: ©Landesärztekammer Brandenburg

Praktisches

Klimaschutzmaßnahmen im Krankenhaus mit Umsetzungszeitraum, Controlling über Klimaschutzmanagement

  1. Klimaschutzmanagement (3 Jahre)
  2. Photovoltaik (2 Jahre)
  3. Wärme- und Kälteerzeugung (5 bis 10 Jahre)
  4. Gebäudehüllensanierung (5 bis 10 Jahre)
  5. LED-Beleuchtung (2 Jahre)
  6. Heizungspumpensanierung (5 Jahre)
  7. Lüftungsanlagen (5 bis 10 Jahre)
  8. Ohne Auto zum Krankenhaus (1 Jahr)
  9. E-Mobilität (3 Jahre)
  10. Narkosegas (2 Jahre)

(Maßnahmenbaukasten aus: Wagner, O.; Jansen U., Tholen, L., Bierwirth, A. (2022). Zielbild: Klimaneutrales Krankenhaus, Abschlussbericht, Wuppertal Institut; nähere Erläuterungen zur konkreten Umsetzung siehe dort.)

Klimaschutz und Gesundheitsförderung im Alltag, siehe: Krolewski, Ralph, Klimaschutz und Gesundheit: Die Patienten informieren, Dtsch Arztebl 2022; 119(10): A-454 / B-370