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Anspruchsvolle Arzt-Sprachprüfungen sichern Patientenschutz

Die Landesärztekammer Brandenburg führt seit 2015 erfolgreich im Auftrag des Brandenburgischen Gesundheitsministeriums Fachsprach- und Kenntnisprüfungen für ausländische Ärztinnen und Ärzte durch, die in Brandenburg tätig werden wollen. Über 2.100 Prüfungen fanden seitdem statt.

Potsdam - Die Landesärztekammer Brandenburg führt seit 2015 erfolgreich im Auftrag des Brandenburgischen Gesundheitsministeriums Fachsprach- und Kenntnisprüfungen für ausländische Ärztinnen und Ärzte durch, die in Brandenburg tätig werden wollen. Über 2.100 Prüfungen fanden seitdem statt.

Bei den Sprachprüfungen müssen die Prüfungskandidaten ein simuliertes Arzt-Patienten-Gespräch und ein kollegiales Gespräch führen sowie einen Arztbrief verfassen. Die Prüfung wird auf Grundlage des anspruchsvollen Sprachniveaus C1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens durchgeführt, wonach Verständnis und eigenes ausführliches Sprechen zu komplexen Sachverhalten und auch indirekten Bedeutungen gefordert sind. Hierzu hatte sich die Gesundheitsministerkonferenz (GMK) bereits 2014 entschlossen. Davor galt das im Vergleich deutlich weniger anspruchsvolle Niveau B2. Vorausgegangen waren der Einführung in 2014 bundesweit eine Vielzahl von Patientenbeschwerden über mangelnde Verständigungsmöglichkeiten sowie Meldungen über gefährliche Situationen und sogar Schadensfälle.

„Mit der Durchführung der anspruchsvollen Fachsprachprüfungen nach Niveau-Vorgabe der Gesundheitsministerkonferenz leisten wir einen unverzichtbaren Beitrag für die Sicherheit der Patientinnen und Patienten in Brandenburg. Jeder vermag sich auszurechnen, was geschehen kann, wenn sich zum Beispiel Operateur und Patient nicht richtig verstehen“, so Kammerpräsident Dipl.-Med. Frank-Ullrich Schulz. „Die Sicherheit von Patientinnen und Patienten ist nicht verhandelbar, auch nicht in Zeiten knapper Ressourcen und des Fachkräftemangels. Zudem haben diese Prüfungen für uns in Brandenburg besondere Bedeutung. Der Anteil ausländischer Ärztinnen und Ärzte etwa im stationären Bereich beträgt hier bereits rund 25 Prozent.“

Kürzlich hatte sich auch der Vorsitzende der Deutschen Stiftung Patientenschutz Eugen Brysch zu diesem Thema zu Wort gemeldet und die Wichtigkeit eines hohen Niveaus unterstrichen. Gefordert wurde in diesem Zusammenhang sogar ein über das Fachsprachniveau hinausgehendes allgemeines Sprachniveau C1 für alle an der medizinischen Versorgung teilnehmenden ausländischen Ärztinnen und Ärzte. Verwiesen wurde dabei besonders auf ältere Patientinnen und Patienten, die nur mit fundierten alltagssprachlichen Kenntnissen gut versorgt werden könnten.

Kammerpräsident Schulz: „Wir blicken auf eine erfolgreiche Arbeit mit hoher Verantwortung für die Brandenburgischen Patientinnen und Patienten zurück und werden auch in Zukunft diese höchst sinnvolle Aufgabe gewissenhaft wahrnehmen.“

Pressekontakt

Elmar Esser
Öffentlichkeitsarbeit